Wir wollen an dieser Stelle die Fragen beantworten, die uns am häufigsten gestellt werden. Alles weitere klären wir gerne im persönlichen Gespräch – am besten auf einer unserer Veranstaltungen.

 

Was ist ein Corps überhaupt?

Die Corps sind eine auf dauerhafte Freundschaft angelegte Gemeinschaft von Studenten und Absolventen aller Fachrichtungen an den Universitäten und Hochschulen.
Sie unterstützen ihre Mitglieder beim Studium und fördern das selbständige und effiziente Arbeiten. Zum Ausgleich veranstalten die Corps zahlreiche Feste um ausgelassen unter Freunden zu feiern. Die Corpsstudenten werden in Haltung und Menschenführung geschult und zur Übernahme von Verantwortung geführt. Ein weiterer Bestandteil des Corpslebens ist der generationsübergreifende Kontakt, aus dem sich exklusive Netzwerke ergeben.
Die Erziehung der jungen Studenten zielt auf Charakterfestigkeit, Mut und Pflichtgefühl. Vor allem das akademische Fechten, als eine herausfordernde Standfestigkeitsprobe, dient der Ausbildung dieser Eigenschaften.

 

Was unterscheidet euch von einer Burschenschaft?

Der Begriff „Burschenschaft“ wird viel zu oft als übergeordneter Begriff für alle Studentenverbindungen benutzt. Burschenschaften sind nur eine von vielen Verbindungsarten. Es gibt Corps, Landsmannschaften, Turnerschaften, Sängerschaften, konfessionelle Verbindungen, Damenverbindungen und viele mehr. Concordia Rigensis ist ein Kösener Corps. Dies bedeutet, dass wir dem Toleranzprinzip, dem Studienprinzip und dem Lebensbundprinzip verpflichtet sind. Dies bedeutet auch, dass wir im Gegensatz zu Burschenschaften strikt unpolitisch sind.

 

Was bedeutet „deutsch-baltisches Corps“?

Unsere Heimatstadt ist Riga, unser Corps wurde 1869 dort gegründet. Zu dieser Zeit prägten die Deutschen die Stadt im Baltikum. Aber auch andere Kulturen wie Esten, Letten, Russen und Polen spielten eine wichtige Rolle im täglichen Leben. So kam es unter dem Einfluss verschiedener Kulturen zu einer eigenen Auslebung des Verbindungswesens, es wurde eben „deutsch-baltisch“ und somit im Vergleich mit anderen Verbindungen ein wenig individueller.

Seid ihr politisch?

Auch hier ein deutliches „Nein“. Das ist ein Klischee unter dem leider alle Verbindungen zu leiden haben. Wie gesagt, unser Kernprinzip ist die Toleranz. Wir haben als Corps keine Meinung zu politischen Fragen und wer sich im Namen des Corps zu politischen Themen äußert, der schafft sich selbst ein Problem. Wir erwarten aber von jedem Concorden, dass er sich selbst eine Meinung bildet und diese vertreten kann.

 

Warum nehmt ihr keine Frauen auf?

Bei uns geht kaum etwas ohne Frauen. Bei fast allen Veranstaltungen sind sie herzlich eingeladen und dabei. Ob nun Party, Ball oder Katerfrühstück – ohne weibliche Hilfe wären wir oft völlig aufgeschmissen. Aber genau wie ein „Mädelsabend“ mit Männern nicht vorstellbar ist, gibt es eben Dinge, die auch wir ganz gerne mal alleine machen!

 

Seid ihr eine schlagende Verbindung?

Wie alle Kösener Corps sind auch wir pflichtschlagend. Wir verlangen von unseren Mitgliedern eine einzige sog. „Partie“, d.h. einmal muss jeder mit einer scharfen Klinge fechten. Das dient vor allem dazu, dass jeder sich selbst und seine Grenzen in einer fordernden Situation kennen lernt. Wir trainieren mehrmals in der Woche, um uns optimal vorzubereiten und unbeschadet alles zu überstehen.

 

Muss man bei euch Alkohol trinken?

Es gibt keinen Trinkzwang und niemand muss bei uns Alkohol trinken. Wir sind sehr gesellig und wie in allen anderen geselligen Runden kommen bei uns auch Getränke auf den Tisch. Das kann ein Bier sein, ebenso gerne aber auch ein Wasser. Traditionell bieten wir unseren Gästen gerne einen Wodka mit der zugehörigen Sakuska an, doch auch diesen kann man natürlich ablehnen. Aber wenn es im Studium nicht läuft, gibt es im übrigen Alkoholverbot!

 

Sind Corps eine Sache für Privilegierte?

Natürlich nicht. Selbstverständlich haben wir bei Veranstaltungen einen gesellschaftlichen Anspruch und tragen daher auch schon mal Smoking. Auf der anderen Seite haben wir aber zum Beispiel einen Hilfsfonds, um in finanzielle Not geratenen Corpsbrüdern unter die Arme greifen zu können. Als Student werden einem auch ein Großteil der Fahrten, die Getränkekosten sowie Beiträge für Veranstaltungen von den Philistern bezahlt.

 

Verliert man zu viel Zeit im Studium?

Auch hier müssen wir widersprechen: Es ist zwar korrekt, dass das Aktivenleben viel Zeit in Anspruch nimmt, jedoch steht das Studium und dessen erfolgreicher Ausgang ganz klar an erster Stelle. Bei uns erhält man Unterstützung im Studium, was sich aufgrund der bunten Mischung der Berufsgruppen der Corpsbrüder und deren Erfahrungen positiv auf den Lernprozess auswirkt. Zudem ist das Corps für Mitglieder und Gäste auch eine der schönsten Arten, um seine Freizeit zu verbringen – und wer trifft sich nicht gerne mit Freunden?

 

Gibt es bei euch einen Uniformitätszwang?

Gerüchteweise wurde nach Eintritt in die Verbindung schon mal der Kleiderschrank verbrannt und die Aktiven legten für die Garderobe des „Neuen“ zusammen…

Aber mal im Ernst: Selbstverständlich ist uns eine gepflegte Erscheinung wichtig, wie das aber jeder einzelne umsetzt, ist ihm natürlich selbst überlassen.

 

Muss man sich sinnlosen Ritualen unterwerfen?

Wir haben natürlich Traditionen, die wir heute noch pflegen. Einige davon wirken vielleicht auf den ersten Blick sonderbar, doch sie schweißen uns auch zusammen und verbinden uns über Generationen hinweg. Sie entstammen der über 200-jährigen Geschichte der Studentenverbindungen. Aber nur solche Traditionen werden natürlich fortgeführt, die ihren Wert für die Gemeinschaft erhalten haben. Schließlich sind diese nicht nur zum Selbstzweck da.

 

Wer kann bei Euch Mitglied werden?

Jeder männliche Student oder Absolvent einer ordentlichen Hamburger Hochschule der in der Lage ist, aktiv am Corpsleben teilzunehmen und sich einzubringen. Ansonsten gibt es keine Einschränkungen.